Adriakreuzfahrt auf italienisch …

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… oder wie sich die Reederei Costa das vorstellt!

12.04.2019 – von Kagran nach Venedig

Und wieder haben wir bis zuletzt gewartet, um unsere Koffer zu packen. Bis kurz vor 23 Uhr des Vorabends hat’s gedauert, bis wir gestresst und müde ins Bett gefallen sind, um knappe sechs Stunden später wieder geweckt zu werden.

Nachdem unser Flug erst für 09:10 Uhr angesetzt war, entschieden wir uns für eine öffentliche Anreise zum Flughafen Schwechat. Dort kamen wir Dank pünktlichen Verkehrsmitteln zeitgerecht an. Das Einchecken war problemlos, der Sicherheitscheck schmerzlos und der Flug nach Venedig – trotz Warteschleife über Marco Polo – recht kurzweilig. Dies lag sicher auch am Schlafdefizit der letzten Wochen.

Die Koffer waren nach kurzer Wartezeit wieder in unserem Besitz und mit direkter Verbindung ging es per Express-Shuttle um € 8,- pro Nase zum Piazzale Roma. Dort angekommen, vertrieben wir uns die Zeit mit einem kleinen Spaziergang durch die Lagunenstadt und einem klassischen Mittagessen (Pranzo d’Italiana) vis á vis des ôsterreichisch-deutschen Konsulats. Der erste italienische Espresso war himmlisch!

Costa Vistoria vor Kotor

Die kurze Fahrt mit dem PeopleMover der Fa. Doppelmayr kostet € 1,50 und bringt uns entspannt zum Kreuzfahrtterminal, wo unser Schiff bereits zum Einsteigen bereit war. Weniger bereit für den Ansturm waren die MitarbeiterInnen beim Check-in und die wartenden Passagiere selbst.
Wozu bitte, werden Clusternummern ausgegeben, wenn dann erst wieder alle in einer einzigen Schlange stehen und der Nummer keine Beachtung geschenkt wird?

Endlich auf der Costa Victoria angekommen, haben wir unsere Kabine für die nächsten vier Tage gesucht und nach leichter Konfusion auch gefunden. Groß ist anders, aber zweckmäßig und für die paar Tage in Ordnung.
Auch die Koffer fanden wieder rasch zu uns und wir freuten uns auf die besonderen Eindrücke bei der Ausfahrt durch die venezianischen Kanäle.

San Marco (Costa Victoria)

Beim Abendessen dann die erste große Enttäuschung: kein Einzeltisch, was uns noch viele Diskussionen bei der Essensbestellung (Stichwort: Gabis Histaminproblem) bringen sollte. Doch mit den vier am Tisch weilenden Mädels aus Vorarlberg haben wir uns bald angefreundet!

Um 22 Uhr fielen wir müde ins Bett und schliefen trotz hellhöriger Kabine und knallenden Türen der Nachbarzimmer rasch ein.

13.04.2019 – Bari, Italien

Nachdem das Schiff erst gegen 14 Uhr in Bari anlegen sollte, haben wir in aller Ruhe gefrühstückt. Dies nicht im Buffet sondern im Sinfonia-Restaurant, wo wir auch unser Abendessen täglich serviert bekommen. Wir sollten so vorgehen, da nur das Restaurant mit Gabis Problemen fertig wird. Haben die bei Costa zumindest geglaubt!

Auch hier sitzt mein mit lauter Fremden an riesigen Tischen, die von einem oder zwei komplett überforderten Kellnern, bedient werden. Auf die Bitte um laktosefreie Milch wurde uns Sojamilch serviert. Die ist natürlich laktosefrei, aber voller histaminhaltiger Sojabohnen. Das geht für Gabi überhaupt nicht und so haben wir den Kaffee schwarz und ungesüßt genossen. Das ging im Übrigen erstaunlich gut.

Am nächsten Tag werden wir erfahren, dass keine laktosefreie Milch an Bord ist!
Hier stellt sich der unbedarfte Kreuzfahrer schon wieder eine Frage: warum schreibt man sich im Vorfeld mit der Reederei die Finger wund?

Das Mittagessen wurde im Restaurant zur reinen Nahrungsaufnahme und so ist es auch die nächsten Tage geblieben. Besonders (gut) war das Essen nie! Eine Riesenenttäuschung auf einem italienischen Schiff mit italienischen Köchen. Der Sparstift macht sich hier sehr stark bemerkbar.

Bari hat sich in den 14 Jahren seit unserem letzten Besuch doch ein wenig gewandelt. Es wirkt nicht mehr so kontrolliert, wie früher. Es gibt tolle Fußgängerzonen mit allen wichtigen Modeketten und mehreren Kontitoreien mit köstlichem Kaffee zu Spottpreisen!

14.04.2019 – Kotor, Montenegro

Kirche zum Hl. Matthias (Dobrota)

Montenegro war der defintive Grund für diese Schiffsreise, da wir uns letztes Jahr nicht durchringen konnten, dieses Land für mehr als eine Woche zu bereisen.
Das war sehr vorausschauend, denn Montenegro kann nicht unbedingt viel und noch dazu ist es Europas Regen-Hotspot (5000 Liter/m2 und Jahr nahe der Bucht von Kotor).
Wir erkundeten die Gegend in einem offenen HopOn-HopOff-Bus, um nach der Besichtigung der römischen Mosaiken den unteren Teil des Busses zu nutzen.
Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Blasen aber schon gut gefüllt, einen Toilettenbesuch hatte man uns im Museum allerdings mit Aussicht auf den nächsten Halt verweigert! Den Halt wollten wir allerdings auf Grund des einsetzenden Regens nicht annehmen und so fuhren wir gleich wieder zum Schiff, um einer weiteren Nahrungsaufnahme eine Chance zu geben.

römisches Mosaik (Risan, Montenegro)

Ein kleines Sonnenfenster am Nachmittag nutzten wir zur Besichtigung der Altstadt von Kotor. Die ist echt nett, aber schnell angeschaut! Rechtzeitig zum Einsetzen eines zweistündigen Starkregens waren wir wieder am Schiff und haben es dadurch erstmalig zum Nachmittagskaffee geschafft.

kleine Gasse in der Altstadt von Kotor

Apropos Kaffee: war es früher so und ist es bei vielen Reedereien noch immer Usus, Kaffee, Tee und Wasser den ganzen Tag konsumieren zu können, gilt das bei Costa nur noch für Frühstück und Nachmittagsjause. Wasser gibt’s aber fast immer …

Am Abend sind wir noch mit den Gsibergern versumpert!

15.04.2019 – Split, Kroatien

Endlich meinte es das Wetter mit uns hold. Kaiserwetter im ehemaligen Teil des Kaiserreichs. Die Innenstadt recht nett und römisch angehaucht, die Preise wie bei uns und recht belebt. Trotzallem sind noch viele Einheimische auszumachen; gerade der Markt und die Spelunken nahe des Hafens sind voll damit.

Kathedrale von Split

Nachdem dies der letzte Stopp vor unserer Rückkehr ist, haben wir uns entschlossen, zeitnah auf das Schiff zurückzukehren und unsere Koffer zu packen.
Blöderweise sind wir um Fünf eingeschlafen und so war Kofferpacken doch erst nach dem Abendessen drin.

Peristylplatz

Abends waren wir noch bei der Notte d’Italiana mit der Hoffnung auf italienische Musik. Stattdessen gab es fragwürdige, zotige und sexistische Spiele mit xenophobem Touch. Das war uns dann doch zuviel und wir haben uns der Berichterstattung zum Brand von Notre Dame hingegeben. Dieser Tag wurde nämlich zu einem der schlimmsten der französischen Geschichte.

16.04.2019 – Venedig über Bologna und Alghero nach Bosa

Il Redentore im Morgengrauen

Es war fünf Uhr früh, als der Wecker das erste Mal läutete. Eine halbe Stunde hat er das an diesem Morgen im Fünfminuten-Takt getan, bis wir endlich aufstanden. Das karge Frühstück haben wir im Buffet eingenommen, um – wie angekündigt – gegen 07:15 Uhr das Schiff verlassen zu wollen. Die Klärung durch die Zollbehörde hat sich dann doch etwas verzögert und vor halb Acht war nicht an eine Ausschiffung zu denken.

Einer der Securities meinte es sehr gut mit uns und teilte uns mit, dass wir über den Ausgang auf Deck 3 leichter das Schiff verlassen könnten. Wir hatten nämlich auf Grund des frühen Aufbruchs unsere Koffer nicht abgeben können.
Am Dreierdeck wurde uns das Verlassen allerdings verwehrt!
Selbst ein Anruf bei der Security-Mannschaft änderte nichts an der Haltung des übereifrigen Mitarbeiters, der sofort Gabis Unmut zu hören bekam … so wie ausnahmslos alle, die Gabi auf dem Weg zum Piazzale Roma in selbigem standen.

Ein würdevolles Ende für meine 15. Kreuzfahrt 😆

Der Weg nach Sardinien war dafür geschmeidig und ohne gröbere Vorkommnisse. Mit dem geliehenen Fiat Panda kamen wir gut in Bosa an und auch der Flug mit Ryanair war angenehmer, als befürchtet.

Nach dem späten Abendessen fielen wir um kurz vor Mitternacht ins Bett.