Eigentlich sollte es heuer im Sommer keine Kreuzfahrt werden; waren wir doch erst zu Ostern in der Adria unterwegs. Dublin hatte es uns angetan, aber für eine Woche ist die Stadt vielleicht doch etwas zu dürftig und so entschieden wir uns für “Mein Schiff 5” und Großbritannien mit Irland. Als kleinen Beitrag zum bevorstehenden Brexit 😉
Über unseren Kreuzfahrtspezialisten Kreuzfahrtberater.de, mit dem wir schon zahlreiche Destinationen er-“fahren” durften, war die Reise mit der “Mein Schiff 5” schnell gebucht und dazu haben wir noch ein Bordguthaben von 115,- € abstauben können.
TUI Cruises wollten wir auf Grund des All-Inclusive-Plus-Konzepts sowieso einmal ausprobieren, und dass wir auf einem Schiff deutschsprechen können, kommt auch nicht jeden Tag vor …
16.08.2019 – Anreise Bremerhaven, Einschiffung
Jetzt haben wir es doch tatsächlich bis zum Beginn unserer zweiten Kreuzfahrt 2019 geschafft. Wie so oft war auch diese nicht geplant, aber die Destinationen (u.a. Dublin und Belfast) und vor allem “Mein Schiff” wollten wir unbedingt einmal erleben. Zuvor stand allerdings die Anreise nach Bremerhaven auf dem Plan. Im Vorfeld haben wir gecheckt, welcher Flughafen wohl der Sinnvollste sein wird. Die Bahn selbst war zumindest für mich keine Alternative und so entschieden wir uns für Hamburg und weiter mit der Bahn nach Bremerhaven. Von dort würde uns ein kostenloser Shuttle-Dienst zum Schiff bringen.
Die Flüge waren rasch gebucht und für die Destination Hamburg konnte ich auch meinen alljährlichen Visa-Freiflug einlösen. Der Flug mit Austrian war pünktlich und gut ausgelastet, die Koffer aber trotzdem rasch und unbeschädigt auf dem Fuhlsbütteler Förderbändern abzuholen.
Leider habe ich es verabsäumt, des Niedersachen-Ticket (NDS) für die Weiterreise im Vorfeld zu buchen. Beim Warten in der Schlange stellte sich heraus, dass ein Automat nur Bargeld akzeptierte und die PayPal-Zahlung der DB-App nicht funktionierte … also warten! Und das kann die beste Ehefrau von allen natürlich urgut 😉!
Durch die Baustellen am Hamburger Hauptbahnhof und einem kaputten Aufzug haben wir unseren Anschluss nach Bremen verpasst. Der nächste Zug fuhr dann eine knappe halbe Stunde später, bescherte uns allerdings weitere Wartezeit beim Umstieg in Bremen, die wir bei McDonald’s mit Chili-Cheeseburger und Pommes (unser gebräuchliches ‘Pomm Fritt’ versteht der Ostf-Friese nicht!) zu verkürzen wussten. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht bekannt, dass es den angepeilten Zug gar nicht geben wird!
Dieser wurde gestrichen und der Nächste ‘kommt bereits in 25 Minuten, näh’; der durfte dann auch zwei Portionen Schiffsanreisende mitnehmen. Das ist ebenso krank, wie das Aufzugsdesign am Bremer Hauptbahnhof: hier ist der gleichzeitige Zustieg im 90 Grad Winkel möglich. Da streitet man sich von zwei Seiten um ein Lift-Ticket. Ich hoffe der Architekt dieses Meisterwerks ist bereits verstorben, denn etwas anderes hat der nicht verdient!
Also standen wir die 35 Minuten lange Strecke zwischen Bremen und Bremerhaven in einem überfüllten Zug und mussten uns die Geschichten der anderen Zugsanreisenden (Verspätungen, Baustellen, stornierte Sitzplatzreservierungen, …) anhören. Der Shuttle zum Schiff funktionierte dann aber hervorragend.
Das Boarding konnten wir durch den Online-CheckIn maßgeblich verkürzen und entgingen dadurch auch der friesischen musikalischen Zwangsbeglückung durch eine Schifferklavierspielerin. Danach durften wir wieder einmal warten, bis unser Handgepäck und wir durchleuchtet wurden. Auch bei der letzten Etappe (Betreten des Schiffs) durften wir noch ein Viertelstündchen warten. Dann aber gleich auf’s Zimmer und erstaunt über Ausstattung und Größe gewesen … ja, dieses zählte zu den Schönsten, die wir auf unseren zahlreichen Schiffsreisen gesehen haben.
Das verspätete Mittagessen am Anckelmannsplatz (Büffetrestaurant auf Deck 12) war ganz OK, aber keine Offenbarung. Das Abendessen im Atlantik Mediterran schon eher. Durch das All-Inclusive-Konzept konnten wir auch den Hauswein probieren. Wir werden am nächsten Tag erfahren, dass der intern als ‘Chateau de Carraf’ bezeichnet wird. Und dieser Ausdruck bringt den Geschmack durchaus auf den Punkt!
Wir fielen gegen 23:00 in die Heia; es war aber auch ein langer Tag!
17.08.19 – Seetag 1
Was gibt’s hier zu sagen? Schiff erkunden, Essen, Faulenzen, Trinken, Schiff erkunden, Essen, Trinken, Schlafen …
Um dies nicht zur Gewohnheit werden zu lassen, haben wir Massage-Termine reserviert. Einen davon (Rücken und Nacken mit heißer Rolle) bereits heute. Darüber hinaus wurden die Schiffsuhren um eine Stunde zurückgedreht; wir sind ja im Brexit-Gebiet.
18.08.19 – Invergordon
Während der Vorbereitung auf diese Reise wurde bereits erkannt, dass Invergordon ein klassisches Kreuzfahrtziel ist. Ein kleines Kaff mit offenbar leistbaren Hafengebühren, wo dreimal wöchentlich 2.500 Leute ausgekotzt werden. Am Sonntag besonders tragisch, weil die vor sich hinsiechende Ortschaft keine offenen Geschäfte bietet.
Also fuhren wir mit dem Zug um wohlfeile 30 britische Pfund nach Inverness. Dort gab’s eine Burg, ein Einkaufszentrum, River Ness (führt zum bekannten Loch) und den sonntags geschlossenen Victorian Market und ein Kunstmuseum (am Sonntag auch zu). Das Wetter war durchwachsen, aber wir hatten sowieso nur drei Stunden bis zur Rückfahrt nach Invergordon. Der letzte für uns mögliche Zug verkehrte bereits um 15:33 Uhr und so waren wir vor Einsetzen des Starkregens wieder am Schiff.
Im Hafen wurde uns noch ein Auftritt von ‘Drums and Pipes’ geboten. Bei dem bescheidenen Wetter haben einige der Kiltträger mit Sicherheit eine Blasenentzündung davongetragen.
19.08.19 – Seetag 2
Meinen Geburtstag begingen wir heute auf See. Das ist nichts Aufregendes, zumal das Schiff überschaubare Größe hat und wir ja bereits einen Seetag hinter uns hatten.
Vom Schiff gab’s eine Glückwunschkarte, Pralinen und eine Einladung zum Jubilaren-Cocktail am 20.08. um 20 Uhr im Studio auf Deck 4.
Mit Roland, unserem österreichischen Headserver, haben wir uns mittlerweile angefreundet. Wir denken, er ist froh, wieder heimatliche Klänge hören zu können. Die Ayurvedische Ganzkörpermassage war echt angenehm!
Wir haben den Tag alkoholisch ausklingen lassen …
20.08.19 – Greenock/Schottland
Im Gegensatz zu Invergordon ist Greenock eine richtige Stadt. Vielleicht ist das dem Sohn der Stadt, Erfinder James Watt, zu danken, aber es gibt Rathaus, Einkaufszentrum (schließt aber um 17:30), zwei Bahnstationen, mehrere Kirchen und einen mächtig großen Aldi.
Mit der Bahn ist man in gut einer dreiviertel Stunde in Glasgow und von dort in einer der schottischen Metropolen. Wir sind mit dem HopOn/HopOff-Bus (Dank Kombi-Ticket um wohlfeile £ 20,50 pro Person inkl. An- und Abreise) auf Erkundungstour gegangen. Eine weise Entscheidung, da die Stadt recht hektisch und überfüllt anmutet.
Der Besuch in einem schottischen Pub zu einem Pint Belhaven sowie Fish & Chips war ein echtes Highlight. Darauf habe ich mich seit Beginn der Reise gefreut! Für Gabi gab’s nur die Chips und einen Tee; ja, auch das ist möglich im Pub.
21.08.19 – Belfast/Nordirland
Viel hat diese Stadt schon erlebt und deshalb war auch die Neugier groß, die nordirische Hauptstadt kennenzulernen.
Vom Schiff wird dazu ein Shuttle-Service angeboten, der um 9 Euro pro Person zwischen Schiff und Innenstadt pendelt. Nachdem die Schlange dafür auch um 10 noch elends lang war, haben wir uns um 15 Pfund ein Taxi mit zwei anderen Familien geteilt. Es ist also bei guter Organisation Sparpotential gegeben!
Vor dem Rathaus fallen einem sofort Schilder ins Auge, die über ein geltendes Alkoholverbot und den Strafsatz von £ 500,- Auskunft geben. Das Witzige an der Sache: es funktioniert im gesamten Touristengebiet. Auch die Obdachlosen trinken nicht aus dem Papiersackerl oder so …
Altstadt und Clocktower waren vom Donegall Square schnell erreicht und somit spazierten wir bei aufkommendem Wind Richtung Titanic Quarter. Dort gibt es auch ein Museum, das in Wirklichkeit eine Experience ist und deshalb unverschämt hohen Eintritt (£ 19,-) verlangt. Das kann man zwar auch in Euro zahlen (der wird übrigens in Nordirland gerne akzeptiert), doch die Menge an Besuchern und die Warteschlangen vor den Kassen erschienen uns die Erfahrung nicht wert zu sein.
In der Altstadt war der Besuch eines Pubs (The Jailhouse) bei einem Pint Irish Pale Ale sowie Tee (unter Protest des Bartenders), Falafel Salat und Süßkartoffelpommes fast schon Pflicht. Der einsetzende Regen verstärkte unser Verlangen nach einem trockenen Plätzchen. Die Nordiren sind sehr freundlich, zuvorkommenr und sprachlich einen Tick besser zu verstehen als die Schotten gestern.
In der Bibliothek und im Castle Court Einkaufszentrum haben wir dann die Belfaster Bevölkerung studieren können, die – sowie die Archtektur – in den Sechzigern hängengeblieben scheint.
Nachdem die Rückfahrt mit einem Uber auf Grund von App-Problemen nicht klappte, aber trotzdem € 1,14 kostete, haben wir uns ein Taxi bestellt und wollten zum Schiff zurück. Leider war die Angabe des Hafenteils durch das Schiff falsch und unser superfreundlicher Taxifahrer brachte uns zur MS Nautica. Das Personal der ‘Mein Schiff 5’ konnte uns telefonisch nicht weiterhelfen und verwies auf andere Gäste, die bereits erfolgreich per Taxi zum Schiff retour gekommen sind. Auf intensives Nachfragen konnte man uns zumindest den Pier nennen und so konnte der richtige Hafenteil (Airport Way) identifiziert werden. Unser Fahrer war so nett und hat bei 10 Pfund den Taxameter ausgeschaltet und somit waren wir günstiger als mit dem Shuttle-Service von TUI unterwegs.
Zusätzlich haben wir später erfahren, dass sich auf Grund des Tidenhubs die Abfahrt um viereinviertel Stunden verschieben wird und mit 22 Uhr eine neue All-Aboard-Zeit definiert wurde. Diese Information kann man natürlich nicht per SMS oder App an die Gäste bringen. Immerhin hätte das Wissen darüber Einiges an Stress vermieden. Auch am Telefon war keine Rede davon…
Meinen Unmut musste ich dann noch persönlich loswerden; hätte es aber gleich in Plastiksackerl reden können!
<sarcasm> Das Personal ist punkto Konfliktbewältigung wirklich unheimlich gut geschult </sarcasm>
22.08.19 – Dublin/Irland
Die irische Hauptstadt wollten wir ursprünglich als Städtereiseziel in diesem Sommer für mehrere Tage heimsuchen. Die Möglichkeit dieser Kreuzfahrt kam aber glücklicherweise dazwischen, denn die Enttäuschung war eher groß. Doch zurück zum Tagesanfang…
Mit dem Bordshuttle (wir erinnern uns: € 9,- pro Nase) ging’s zum Oscar Wilde Haus nahe der Pearse Station. Von dort kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuss erreichen. So haben wir den Trinity Collage Campus samt Bibliothek (Eintritt von 14 Euro ist das Gebotene leider nicht im Geringsten wert), das Schloss (echt schlimm bemalt), die Einkaufsstraße (schaut aus wie der Wenzelsplatz in Prag) und die Altstadt besichtigt. Die Stadt ist übervoll mit Touristen, recht laut und aktuell voller Baustellen. Natürlich sind auch die Pubs touristisch eingenommen. Das Preisniveau ist sehr hoch und insgesamt hatten wir das Gefühl, dass Dublin eine Art St.Petersburg des Westens darstellt.
Wir haben daher davon abgesehen, den Abend in der Stadt zu verbringen und ein wirklich gutes Abendessen und einige Cocktails am Schiff genossen.
23.08.19 – Seetag 3
Heute waren wir wirklich faul: den Vormittag haben wir nach dem Frühstück erfolgreich verschlafen und sonst wurde die Zeit für Lesen, Essen, Trinken und Nichtstun genutzt … tut auch einmal gut!
24.08.19 – Southampton/England
Am Vorabend unseres letzten Landgangs haben uns deutsche Mitreisende in einer der bemüht musikbespielten Bars erzählt, dass der Hafen in direkter Nähe zur Stadt liegt und wir einfach Richtung Ikea gegen müssten. Der Shuttle war somit nicht nötig! Das ist insofern richtig, wenn das Schiff nicht am Mayflower Dock 10 steht. Von dort sind es nämlich rund 20 Minuten bis zum Hafentor und von dort weitere 20 in die Stadt. Also hat man sich bei TUI-Cruises wieder einmal für einen günstigeren Liegeplatz entschieden …
Southampton feierte an diesem Tag den Prideday und so säumten Regenbogenfahnen die Straßen und die Stadt war voll mit Besuchern dieses Festivals. Nachdem wir in der ‘Art Gallery’ noch Zeugen einer Hochzeit wurden, entschlossen wir uns kurzfristig doch noch auf die Idle of Wight zu fahren, was wir ursprünglich auch wollten, aber auf Grund der überbuchten Fährsituation wieder verworfen hatten.
Es gibt mit ‘Redjet’ eine Fährverbindung für Fußgänger im 30-Minuten-Takt, die im Internet nicht buchbar war. Also ein Off-Peak-Ticket zum reduzierten Preis gecheckt und 25 Minuten später waren wir auf der Insel der Reichen und Erholungsbedürftigen. Bei einer Portion ‘Cod, Chips und Peas’ haben wir uns für bereits 15.000 Schritte belohnt und nach Rückfahrt und Shopping sowie der Hafenrunde waren wir auf 26.000 der Schritte!
Die Shopping-Situation in Southampton ist wirklich hervorragend. In den riesigen Einkaufszentren finden sich alle Marken und riesige Foodcourts (so einen großen Pizza Hut habe ich noch nie gesehen) und natürlich der eingangs erwähnte Ikea.
Beim Rückmarsch zum Hafen wurden wir im Minutentakt von den Reisebussen der Landausflüge überholt, was dann beim Boarding zu elends langen Wartezeiten führte. Gabi kam dadurch zu spät zu ihrer Kosmetikbehandlung und ich musste wiederum auf meinen Gimlet länger verzichten als geplant!
25.08.19 – Seetag 4
Die Uhren wurden in der Nacht wieder um eine Stunde vorgestellt; Mitteleuropa hatte uns also wieder. Als Frühstück kam deshalb nur die ‘Raubtierfütterung’ am Anckelmannsplatz in Frage. Dort gibt’s wenigstens Omelett nach Wunsch in frischer Zubereitung. Einen Sitzplatz fanden wir nur im Gosch-Sylt, dort ist es dafür auch recht leise.
Nach dem Frühstück genossen wir noch die Sonne am Freideck, bevor wir uns zum Lesen auf unsere Veranda zurückzogen. Der Ärmelkanal war an diesem Tag besonders ruhig und so genossen wir die Zeit bis zum Mittagessen und zum Kofferpacken.
26.08.19 – Bremenhaven, Ausschiffung
Eine angenehme Überraschung war die Ausschiffung. Denn anders als sonst, wurden wir vom Personal nicht gezwungen, das Schiff möglichst schnell zu verlassen. Wir hatten gemütlich Zeit für’s Frühstück und konnten bis 11:00 Uhr unsere Kreuzfahrt beenden. Einzig die Kabine ist bis 09:00 Uhr freizugeben.
Wir dachten, dass 10:00 Uhr ein guter Zeitpunkt ist und hatten auch einen guten Shuttle-Anschluss zum Hauptbahnhof. Den Zug um 11:38 Uhr ließen wir trotzdem ohne uns fahren, damit wir (erstens) einen leereren Waggon ergattern und (zweitens) noch das Schifffahrtsmuseum ansehen konnten.
Der restliche Weg nach Wien dauerte zwar lange, aber war sehr stressbefreit. Um 21:28 Uhr setzten wir pünktlich in Schwechat auf und nach einem Eis in Kaisermühlen waren wir ganz schnell wieder zu Hause!
Fazit
Die ‘Mein Schiff 5’ ist ein gut ausgestattetes, modernes Schiff mit schönen und geräumigen Kabinen. Es gibt Nespresso im Zimmer und gg. Bezahlung auch an Bord. Das All-Inclusive-Konzept geht für einen Großteil der Besucher auf. Der Tafelwein ist allerdings mit Ausnahme der Rosé-Variante nur als Spritzwein genießbar. Die Cocktails werden gut, fast ein wenig zu stark (alkoholisch), gemischt.
Der Service ist ausbaufähig und mit der größte Kritikpunkt am Schiff. Zum Teil bemüht sich das Personal nicht einmal, den Kunden zufriedenzustellen. Warum auch, wenn er spätestens zehn Tage später wieder verschwinden muss!
Die Branche boomt und auf Wiederholungsgäste legt die Reederei bei lächerlichen drei Prozent Ermäßigung für an Bord gebuchte Folgereisen offenbar keinen Wert.
Das Essen ist in Ordnung, aber nicht preisverdächtig! Bei HAL oder DCL isst man um Klassen besser. Qualitativ höherwertige Speisen (Steak, Hummer, Eggs Benedict, …) sind aufpreispflichtig. Schade auch, dass man vorgibt mit Nahrungsmittelproblemen umgehen zu können. Das Allergikertreffen am Anreisetag hat noch Hoffnung gegeben, doch war sehr schnell klar, dass hier wahrscheinlich der Wille fehlte, das Personal flächendeckend zu schulen.
Jeden Abend konnte das Essen für den nächsten Tag bestellt werden. Diese vom Passagier händisch manipulierte Speisekarte wurde wiederum in eine Liste übertragen und händisch einer Allergikernummer zugewiesen; oft fehlerhaft!
Als Krönung ist am letzten Tag der Reise laktosefreies Bechereis in mehreren Sorten aufgetaucht … Hallo, geht’s noch?!? Wo war das die Tage zuvor? Hier hat man lieber gar nichts als Vorspeise oder Dessert serviert, um die Lager oder die grauen Zellen nicht nach Alternativen durchsuchen zu müssen. In punkto Umgang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten (wenn diese diagnostiziert sind) ist von einer Reise an Bord dieses Schiffes eher abzuraten!
Pro:
- sauberes und modernes Schiff
- deutsche TV-Programme
- Online-Videothek
- guter Reiseverlauf
- Spa-Behandlung sehr gut und preislich attraktiv
- All-Inclusive und dadurch kaum versteckte Kosten
Contra:
- Service – sehr viel Luft nach oben
- Hafen-Liegeplätze – Pier oft weit weg vom Ausgang bzw. Stadt
- Organisation – schlechte Kommunikation, kein Krisenmanagement
- Bordsprache ist deutsch, wird aber vom Personal kaum verstanden, Crewsprache ist englisch und auch ein Desaster